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Ergebnisse der 21. Sozialerhebung

/ Der finanzielle Druck nimmt zu. Mehr Studierende müssen arbeiten. Miete zu teuer.

Ein Fünftel aller Studenten erhält BAföG

Studierende in Deutschland sind im Schnitt 24,7 Jahre alt, unverheiratet, in ein Vollzeit-Studium eingeschrieben und stehen unter erheblichem finanziellen Druck. Sie müssen mehr neben dem Studium arbeiten gehen. Das ist ein Ergebnis der 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (Dachverband der 58 Studierendenwerke), die vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wurde.

Mehr finanzielle Unterstützung durch die Eltern

Wichtigstes Ergebnis der Befragung: Studierende stehen unter hohem Kostendruck – insbesondere für Mieten. Das hat zur Folge, dass Studierende mehr neben dem Studium arbeiten gehen. Waren es bei der letzten Befragung noch 62 Prozent, die sich durch eine Nebentätigkeit etwas hinzuverdienten, so stieg der Wert 2016 auf 68 Prozent. In Dortmund liegt der Anteil sogar bei 74 Prozent. Hinzu kommt, dass auch Eltern tiefer in die Tasche greifen, um ihre studierenden Kinder zu unterstützen. Der Anteil der unbaren Unterstützungsleistungen durch die Eltern ist seit 2012 von 261 Euro (Geldwert) auf nun 309 Euro angestiegen.

Im Durchschnitt geben Studierende rund 491 Euro monatlich für Miete (323 Euro) und Ernährung (168 Euro) aus. Hinzu kommen jeweils noch die individuellen Kosten für den Semesterbeitrag, Lernmaterial, Bekleidung etc. Dies macht deutlich, dass auch der nach der BAföG-Reform gestiegene Förderhöchstbetrag von 735 Euro längst nicht die Lebenswirklichkeit von Studierenden erfasst. „Das BAföG reicht nicht aus. Es muß regelmäßig angepaßt werden und nicht wie 2016, erst nach sieben Jahren“, fordert Jörg Lüken, Geschäftsführer des AKAFÖ.

Studierende sind auf Wohnheimplätze angewiesen

Mit 323 Euro pro Monat ist die Miete der größte Ausgabeposten der Studierenden. „Gerade Studierende aus weniger einkommensstarken Haushalten sind dringend auf Wohnheimplätze beim Studierendenwerk angewiesen“, so Jörg Lüken. „Deshalb setzen wir uns für einen Hochschulsozialpakt zum Ausbau der Wohnheimkapazitäten ein.“

Die Sozialerhebung ist eine Langzeituntersuchung, die seit 1951 regelmäßig Auskunft über die soziale und wirtschaftliche Lage der Studierenden in Deutschland gibt. Im Sommersemester 2016 war die Beteiligung an der erstmals online organisierten Befragung so hoch wie noch nie, die Angaben von mehr als 60.000 Studierenden an 248 Hochschulen konnten für die aktuelle Erhebung ausgewertet werden – an der letzten Befragung 2012 hatten rund 16.000 Studierende teilgenommen.

Mehr Informationen zur 21. Sozialerhebung unter www.sozialerhebung.de


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